1943 begannen deutsche Ingenieure und Waffentechniker mit der Arbeit an einer weitreichenden Kanone mit dem Decknamen „V3“ (Vergeltungswaffe 3). Die Kanone bestand aus einem glatten Rohr im Kaliber 150 mm und einer Anzahl von angeflanschten Pulverkammern, die sich nacheinander innerhalb des Kanonenrohres entzünden und dadurch das Geschoss derart beschleunigen sollten, dass eine Mündungsgeschwindigkeit von 1500 m/s erzielt wurde, wodurch eine Reichweite von 160 km für das etwa 140 kg schwere Geschoss ermöglicht wurde.
In Misdroy bei Swinemünde wurde eine entsprechende Versuchsanordnung aufgebaut, so dass im Januar 1944 die ersten Erprobungsschüsse abgegeben werden konnten. Gleichzeitig begann man mit dem Bau eines größeren Werks in Nordfrankreich bei Mimoyecques, Luftlinie nur 150 km von London entfernt.
Zwar wurde das Probeschießen auch nach dem alliierten Bombardement von Mimoyecques fortgesetzt, aber eine höhere Mündungsgeschwindigkeit als 1100 m/s konnte nicht erzielt werden, so dass man die Idee aufgab, eine Waffe zu entwickeln, mit der London beschossen werden konnte.
In Misdroy, das heute Międzyzdroje heißt und in Polen liegt, befindet sich im alten Munitionsbunker ein Museum – die Fundamente mehrerer Kanonen sind Teil der Ausstellung.
© Bild aufgenommen von Piotr Deresiński
© Bild aufgenommen von Piotr Deresiński
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