Der Masurischer Kanal

Die ersten Pläne für den Bau dieses Kanals datieren bereits dem Jahr 1862. Der Kanal sollte die Masurische Seenplatte mit der Ostsee verbinden und musste einen Höhenunterschied von etwa 110 m. überwinden. Mit dem Bau des 51 km. langen Kanals wurde 1911 begonnen – infolge des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges wurde der Bau jedoch eingestellt und erst im Jahr 1934 wieder aufgenommen. Die Bauarbeiten dauerten bis 1942. Während dieser Zeit wurden fünf Schleusen, drei Eisenbahnbrücken, mehrere Dämme und acht Straßenbrücken gebaut. Die Schleusen- und Straßenbrücke nahe der vier Kilometer vom Kanalanfang gelegenen Stadt Leśniewo ist heute ein beliebtes Touristenziel. Sie hieß „Oberschleuse Fürstenau“ und im Beton ist noch heute deutlich zu erkennen, wo sich einmal der Reichsadler befand. In unmittelbarer Nähe des Kanalbeginns hatte das Oberkommando des Heeres (OKH) sein Hauptquartier Mauerwald und 15 km. südwestlich befand sich Hitlers Hauptquartier Wolfsschanze.

Beim Rückzug der Wehrmacht vor der Roten Armee wurden im Dezember 1944 alle Brücken über den Masurischen Kanal gesprengt. Die Bauarbeiten am Kanal wurden nach dem Krieg nicht wieder aufgenommen.