V1 Stellung Brécourt - Wasserwerk II

Im Juli 1943, begann die deutsche Luftwaffe im westlichen Teil Cherbourg´s eine Abschussbasis für ihre neueste Waffe die V-2 zu bauen. Die Arbeiten an der Abschussbasis wurden Ende 1943 aber aufgegeben, stattdessen wurde im Januar 1944 mit dem Bau der größten Abschussbasis für die V-1 begonnen. Das Gelände war in den 1930er Jahren von der französischen Marine als großes Treibstofflager für den Marinestützpunkt Cherbourg geplant worden.

Das Bauvorhaben bekam von der Luftwaffe  den Decknamen „Wasserwerk II“. Es war eines von vier in Nordfrankreich geplanten Abschussbasen. Sie sollten für das vorbereiten und den Abschuss der V1 gegen Großbritannien dienen.

Die Fertigstellung der vier Abschussbasen wurde durch Bombardierungen und den alliierten Vormarsch verhindert.

Es war geplant, das die Anlage in Brecourt im Sommer 1944 fertiggestellt sein sollte. Die Anlage sollte Lagerplatz für bis zu 300 V1 bieten.

Die Startrampen waren auf Bristol und Cardiff ausgerichtet. Die Rampen waren von verstärkten Bunkerwänden geschützt. Der riesige Bunker war fast 80 Meter lang, und die Wände und Decken sollten eine Stärke von bis zu 500 cm. erhalten. Die Lagerräume, Vorbereitungsplätze und die Unterkünfte des Bedienungspersonals war in dem alten französischen Marinedepot vorgesehen. Sie wurden aus dem massiven Felsen gesprengt, befanden sich über 6 m. unter der Oberfläche und waren gut geschützt gegen alliierte Bombenangriffe. Den Alliierten war die Anlage bekannt, sie sahen sie aber nicht als gefährlich an, deswegen wurde sie nicht bombardiert. Es wurde keine V1 von der Anlage in Bercourt abgeschossen. Am 17. Juni 1944 wurde das Gelände von amerikanischen Truppen besetzt.

Später im Jahr wurde die Anlage von Winston Churchill besichtigt.

Das Gebiet immer noch auf die Französisch Marine gehören, kann aber besichtigt werden an einem Wochenende im Jahr unter dem "Heritage Day" (das dritte Wochenende im September).