U-Verlagerung Molch

Anfang 1944 waren die Alliierten über Deutschland im Besitz der Luftüberlegenheit, so dass die großen deutschen Industriestädte fast täglich bombardiert werden konnten – in der Nacht von der RAF und am Tage von der USAAF. In dem Bemühen, die Produktion aufrecht zu erhalten, wurde ein Teil der deutschen Kriegsindustrie in unterirdische Anlagen verlagert.

Im März 1944 begann die Organisation Todt mit dem Bau einer unterirdischen Fabrik nahe der niederländischen Stadt Geulhem, nordostwärts von Maastricht. An dieser Stelle befand sich bereits eine Gipsgrube, in unmittelbarer Nähe zur Bahnlinie Maastricht-Aachen.

Für die Bauarbeiten wurden Zwangsarbeiter eingesetzt und in kurzer Zeit wurden Betonböden gegossen, erhöhte Gänge angelegt und alle Tragpfeiler verstärkt. Insgesamt wurden 13.000 m² an Werkstattfläche fertiggestellt, von denen sich 9.200 m² unter der Erde befanden. Die Werkstätten sollten der Überholung und Instandsetzung von Flugzeugmotoren dienen. Zur Erleichterung des Transports der schweren Motoren wurde eine Schmalspurbahn zur Hauptstrecke gebaut, ebenso wie überdachte Laderampen für Lkw und Züge. Bis September 1944, als US-Truppen das gesamte Gebiet besetzten, waren die Werkstätten 24 Stunden täglich in Betrieb.

Alle Betriebe, die in bereits bestehende Minen verlegt wurden, erhielten Tiernamen als Tarnbezeichnung – diese Anlage bekam den Tarnnamen „Molch“.

Die Reste der alten überdachten Laderampen sind heute als Kriegsdenkmal Bronsdaelgroeve erhalten.