Rustungsfabrik Storch

Anfang 1944 besaßen die Alliierten die Lufthoheit über Deutschland und die großen deutschen Industriestädte wurden fast täglich bombardiert. Um die Produktion wichtiger Güter dennoch sicherzustellen, wurde ein Teil der deutschen Rüstungsindustrie in bereits bestehende oder neu ausgeschachtete Stollenanlagen in Süd-Deutschland verlegt. Der Bedarf an derartigen Stollenanlagen war aber weitaus größer, als der vorhandene Bestand, so dass auch bombensichere Bunker und Tunnel zur Verlagerung genutzt wurden.

Auf der noch unfertigen Bahnstrecke zwischen Brod und Brno in der Tschechischen Republik gab es drei Eisenbahntunnel. Im Sommer 1944 kam es zu einer Vor-Inbetriebnahme und schon bald war der erste Tunnel zu einer Fabrik für die Produktion von Messerschmitt Bf 109 umfunktioniert worden. Der zweite und dritte Tunnel konnten später in diesem Jahr für die Produktion von Tragflächen genutzt werden. Es waren die Wiener Neustädter Flugzeugwerke, die einen Teil ihrer Produktion in diese Tunnel verlegt hatten. Beschäftigt wurden hier rund 8.000 Zwangsarbeiter und deutsche Ingenieure! Als drittgrößte Hersteller von Bf 109-Kampfflugzeugen konnten die Wiener Neustädter Flugzeugwerk bis zum Kriegsende täglich zwischen 7 und 10 Maschinen fertigen.

Alle militärischen Anlagen, die in Tunnels untergebracht waren, erhielten Vogelnamen als Decknamen – der Tunnel nahe Brno bekam den Decknamen „Storch“.

Die Endmontage der Flugzeuge erfolgte in der Nähe einer kleinen Landebahn in Brno, wurde später aber in die Städte und Letňany und Kralupy verlegt.

This was the only factory in the territory of the Böhmen und Mähren Protectorate (Bohemia and Moravia) which manufactured complete fighter airplanes.

There was a work camp in Kutiny, where 28 wooden houses were built, at the time of liberation, there were 3000 people in this camp.

A part of these buildings has been preserved to this day and has been transformed into pubs or tourist hostels.

Mark Flanagan