Batterie Colleville

Am D-day (6. Juni 1944) landete das First Suffolk Regiment am Strand westlich der Stadt Ouistreham in der Normandie. Die Stadt liegt an der Mündung des Flusses Orne und befand sich zum damaligen Zeitpunkt im britischen Landungsabschnitt mit dem Decknamen „Sword“. Als Teil ihres Atlantik Walls hatten die Deutschen bei der Stadt Colleville-sur-Orne, etwa drei Kilometer von der Küste entfernt, eine Geschützbatterie errichtet, die aus vier tschechischen 100 mm. Kanonen mit einer Reichweite von 10 km. bestand. Am D-Day waren drei der Geschütze in Bunkern (R669) untergebracht. Hinter der Batterie befand sich eine befestigte Stellung mit der Bezeichnung „Widerstandnest 17“ (WN17). Diese Stellung war um zwei große Befehlsbunker (R605) gebaut worden und die Verteidigung bestand aus MG-Bunkern (R58c), Panzerabwehrkanonen, Minenfeldern und Stacheldraht.

Die britischen Landungsfahrzeuge erreichten den Strand am frühen Morgen und die abgesetzten Truppen konnten schnell ins Landesinnere vorstoßen. Zur Frühstückszeit wurde die Batterie angegriffen, deren Bedienmannschaften sich nach schweren Kämpfen schließlich ergaben. Die Briten setzten ihren Vormarsch fort und griffen WN17 an. Die von den Briten mit dem Decknamen „Hillman“ bezeichnete Batterie und Befehlsstelle wurde mit Artillerie von See aus beschossen und aus der Luft bombardiert.

Der erste Angriff wurde zurückgewiesen,  was weitere Artillerie- und Luftangriffe zur Folge hatte. Es sollte bis zum nächsten Morgen dauern, bis sich die deutsche Besatzung nach einem Angriff mit Panzerunterstützung schließlich ergab.

Historiker davon aus, dass diese Verzögerung den Deutschen Zeit gab, die Verteidigung von Caen vorzubereiten, das erst einen Monat später als geplant, nämlich am 9. Juli eingenommen werden konnte.

Nach dem Krieg änderte die Stadt ihren Namen in „Colleville-Montgomery“, zu Ehren des britischen Generals. Die nach Caen führende Straße wurde zu Ehren des britischen Regiments, das den Angriff durchgeführt hatte, umbenannt in „Rue Suffolk Regiment“.

Die Überreste von „Hillman“ finden sich heute verstreut in einem Wohngebiet und können besichtigt werden.